Fehlermeldung

User warning: The following module is missing from the file system: demo_profile. For information about how to fix this, see the documentation page. in _drupal_trigger_error_with_delayed_logging() (line 1181 of /web/himeshazane/himeshazanemetonkormanyzat.hu/includes/bootstrap.inc).

Dorf

Das katholische Dorf Nimmesch/Himesháza liegt im nördlichen Teil des Komitates Baranya, etwa 16 km nordwestlich von Mohács.

Der Ort existierte bereits vor der Türkenherrschaft. Wir können die Geschichte des Dorfes bis ins 10. Jahrhundert zurückverfolgen. Der Name des Dorfes stammt aus dieser Zeit und bedeutet übersetzt: buntes, verziertes Haus.

Nach den Aufzeichnungen ist anzunehmen, dass Himesháza auch während der Türkenzeit ein verhältnismäßig gut besiedeltes Dorf war.

Nach 1564 verlieren sich die Spuren des Dorfes. Es wurde zweifellos von den Türken geplündert und verwüstet.

Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass nach Vertreibung der Türken sich in der Umgebung einige serbische Familien angesiedelt hatten. Ein Beweis dafür liefern die heute noch geläufigen Flurnamen: Ratzetoal oder Lepefrele=slaw. Lepo wrelo – schöne Quelle, schön warm.

 

Neue Aufzeichnungen finden wir erst am Ende des 17. Jahrhunderts wieder.

Die ersten deutschen Kolonisten erscheinen um das Jahr 1722. Sie wurden von dem damaligen Grundherrn, dem Bischof von Pécs/Fünfkirchen Wilhelm Franz Freiherr von Nesselrode nach Himesháza gerufen. Im Allgemeinen wird angenommen, dass sich insgesamt 120 Bauernfamilien im Dorf niederließen.

Was die Urheimat der Einwanderer betrifft, so kann diese sehr genau nachgewiesen werden. Schon in den ersten Aufzeichnungen des Kirchenbuches (Matrikel) kann man mehrmals die Ortsbezeichnung „Fuldensiani“ nachlesen.

Die Herkunftskarte zeigt eine geschlossene Einheit:

Die Himesházaer Kolonisten stammen mehrheitlich aus der Umgebung der hessischen Stadt Fulda.

 

Ein Beweis dafür liefert auch die heute noch gesprochene Ortsmundart. Die ungarndeutschen Mundarten sind seit der Ansiedlung fast unverändert geblieben. Vielerorts haben sich die deutschen Urmundarten jedoch im Laufe der Zeit verändert. In manchen Siedlungen sprachen die eingewanderten Menschen eine, zwei oder mehrere Mundarten, die sich angeglichen haben. In diesem Fall ist die heutige Mundart eine Mischmundart.

Bei neueren Nachforschungen wurde festgestellt, dass in manchen Dörfern eine Abart der rheinischen, fränkischen sowie der hessischen Mundart gesprochen wurde – die hessische - auch als Fuldaer Mundart bezeichnet wird. Diese Mundart stammt aus dem Gebiet des alten „Fuldaer Bistums“.

In Ungarn zählen wir an die 30 Dörfer, die zum Fuldaer Mundartstamm gehören: u. a. Himesháza, Szűr, Mucsi und Závod – im Komitat Tolnau.

Die Fuldaer Mundart wird nochmals unterteilt in Nord- und Südfuldaer Sprache. In Himesháza wird die reine „Südfuldaer Mundart“ gesprochen.

Himesháza ist in seiner Art ein typisch Fuldaer Dorf.

Die Südfuldaer Mundart konnte nur deshalb bewahrt werden, weil das Dorf in einer geschlossenen Einheit besiedelt wurde, weitab von der Hauptstrasse, der Eisenbahn und den Handelszentren. Viele deutsche Familiennamen sind in Himesháza heute noch vertreten: Böss – Hazenauer – Sauer – Dorn – Schäfer/ Schöffer – Auth – Maul – Hergenröder – Hohmann – Kraft.

Diese Einheit wurde durch eine einheitliche Religionsgemeinschaft noch erheblich gestärkt. Im Jahre 1930 gehörten 99,4% der Siedler der römisch-katholischen Glaubensgemeinschaft an.

Diese Gemeinsamkeiten trugen dazu bei, dass sie sowohl ihre Sprache, als auch ihre Sitten und Bräuche über jahrhunderte hinweg bewahrten.

Share/Save