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Hutzelsonntag

Den Brauch „Hutzelsonntag“ haben die Nimmescher aus der Urheimat (Stift Fulda) im 18. Jahrhundert mitgebracht.

Am ersten Sonntag nach Aschermittwoch feierte man auch im Fuldaer Land den HUTZELSONNTAG. Jungen und Mädchen haben schon seit Tagen Reisig und anderes brennbares Material gesammelt. Das alles wurde zu einem großen Reisighaufen aufgetürmt und bei Einbruch der Dunkelheit angezündet. Rings um das Feuer standen Kinder und Erwachsene und sangen Hutzellieder.

Das Hutzelfeuer ist ein alter Brauch. Die Menschen glaubten früher an viele Götter. So stellte man sich vor, dass es einen Wintergott gibt, der Schnee und Eis über das Land streut. Diesem Gott wollte man mit dem Feuer Angst machen und ihn vertreiben. Zugleich wollte man aber auch die Sonne mit dem Feuer begrüßen, die ja in diesen Tagen immer höher steigt und wärmer scheint und damit den Frühling ankündigt.

Für das Abbrennen des Hutzelfeuers wurden die fleißigen Hutzeljungen belohnt. Sie zogen von Haus zu Haus und sangen dabei Hutzellieder. Dafür erhielten sie von den Bauern Hutzeln, das waren gedörrte Äpfel, Birnen und Zwetschgen. Außerdem erhielten die Hutzeljungen in Fett gebackene Krapfen. Auch Eier, Wurst und Geld verschenkten die Bauern. Das alles wurde noch am selben Abend gegessen.

 

Hutzellied aus Nimesch: Hutzellied aus dem Fuldaer Land:

Komm Siljes, komm Saljes,

Siljes gaale Ärwes

mit Hutzelprie keschmalzt.

met Huitzelbrüh geschmälzt.

Pan tr ons kei‘ Hutzel kat,

Wollt ihr ons kei Huitzel ga,

soll ein Paam

soll euch der Boa

kei‘ Pien mei tra!

kei Birn mehr troa!

 

Gabt ihr ons kei Kräppel,

 

mache mer e rechts Getäppel!

Touwe in te Scheier,

 

steht an Kuorp voll Eier.

 

Katr ons ti fresche,

 

ti alte loßtr wesche!

 

Touwe in te Fiescht,

Owe em Feascht, hänge de lange Weascht.

hengt e Stange voll Wiescht.

Owe em Schornstei, hänge de lange Säubei.

Katr ons ti lange,

Gabt ons vo de lange,

ti kuoze loßtr hange!

loßt de korze hange.

Tauß om Fald,

 

steht an Kuorp voll Kalt.

 

Katr ons tes Neie,

 

tes Alte loßtr laie!

 
   

Der letzte Teil wurde gesprochen:

 

Liewe Leit, kat mr Eier,

 

seitr reich, so kat mr kleich,

 

seitr oarm, soll Gott erpoarm!

 

Dieser alte ungarndeutsche Brauch wird in Nimmesch von der Deutschen Selbstverwaltung jährlich organisiert. Am Sonntagnachmittag versammeln sich Alt und Jung auf dem Kirchenplatz und ziehen in guter Laune ins Jammertal. Der Spaziergang endet auf dem Fußballplatz, wo die Mitglieder der Deutschen Selbstverwaltung die lustige Gruppe mit Glühwein, heißem Tee, Salzkipfel und Schmalzbrot mit Zwiebeln erwarten. Wenn es dunkel wird, wird das große Hutzelfeuer angezündet und die altbekannten Volkslieder erklingen in froher Runde. Je höher die Funken des Feuers springen, desto fröhlicher klingen auch die Lieder. Bei Glühwein und Gesang endet der Hutzelsonntag am Hutzelfeuer, in der Hoffnung, den Frühling und die milden Sonnenstrahlen bald begrüßen zu dürfen.

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